Das Pfarrteam bietet in den Gottesdiensten Predigtreihen zu theologischen und aktuellen Themen an.
Predigtreihe zu Karl Barth
Karl Barth (1886–1968) gehört zu den ganz grossen Theologen des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig war er Schweizer, genauer Basler. Er stellte nicht nur die Theologie seiner Zeit auf den Kopf – mit seiner neuartigen Frage nach Gott –, sondern wendete sich auch als Theologie-Professor in Deutschland gegen den Nationalsozialismus. Miteinander wollen wir diese bemerkenswerte Persönlichkeit und sein theologisches Denken kennenlernen. Wiederum hat jede Pfarrperson ein Thema gewählt, das sie in der Predigt am jeweiligen Sonntag vorstellen wird.
Daniel Schaltegger stellt das Fragen von Karl Barth nach Gott und Mensch ins Zentrum: Gott ist im Himmel und der Mensch auf Erden («Die Beziehung dieses Gottes zu diesem Menschen und die Beziehung dieses Menschen zu diesem Gott ist für mich das Thema der Bibel und die Summe der Philosophie in Einem. Die Philosophen nennen diese Krisis des menschlichen Erkennens den Ursprung. Die Bibel sieht an diesem Kreuzweg Jesus Christus.» In der zweiten Auflage des Römerbriefs rückt Karl Barth das Thema, wie wir geschaffenen Menschen überhaupt etwas über Gott wissen können, in die Mitte des ganzen Menschseins. Dieser Spur gehen wir nach und machen uns Gedanken darüber, wo die Stärken und Schwächen dieser Theologie liegen).
Catherine McMillan wählte sein wichtigstes Bekenntnis im Kampf gegen den Nationalsozialismus aus: Barth, ein staatsfeindliches und landesverräterisches Element? («Die Richtung Barths muss als wirkliche Gefahr bezeichnet werden» heisst es im Lagebericht des Sicherheitsamtes SS vom Mai/Juni 1934. Warum sahen sich die Nationalsozialisten unter Hitler vom Pfeife rauchenden, reformierten schweizer Theologen in Bonn so bedroht? Warum standen für Barth Hitlergruss und Führereid im Widerspruch zum christlichen Glauben? Welche These hätte er im Nachhinein der Barmer Theologischen Erklärung hinzugefügt? Und sind wir als Kirche heute noch zur Ideologiekritik fähig und willig?).
Markus Haltiner rückt das politische Engagement von Karl Barth in die Mitte: «Der Genosse Pfarrer» - der politische Karl Barth zum Verhältnis von Kirche und Staat (Immer schon hat sich Barth als Theologe in die Politik eingemischt; in der Schweiz in den Umgang der Politik mit der «Arbeiterklasse», in Deutschland auf einem noch viel heikleren politischen Parkett in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Rolle der Kirche in der Trennung der «Deutschen Christen» und der «Bekennenden Kirche». Wir schauen auf sein Verständnis der Kirche in Bezug zum politischen Geschehen).
Rahel Strassmann widmet sich einem Grundprinzip im theologischen Denken und Handeln von Karl Barth: «Immer neu mit dem Anfang anfangen» (Dieser Devise folgte Karl Barths Denken und Handeln. Es gilt, als Christenmensch immer wieder mit dem Anfang anzufangen und jeweils neu davon auszugehen, was Gott uns sagt. So bleiben wir zeitlebens Schülerinnen und Schüler des Wortes Gottes. Wie spricht Gott zum Menschen? Wo müssen wir heute wieder anfangen und genau hinhören und hinsehen? Für Karl Barth hat die Theologie die Aufgabe, sich einzumischen und die Probleme der Zeit zu benennen und wenn nötig, auf eine vergessene Wahrheit zu pochen).
Benjamin Wildberger wird sich mit einer konfliktären Schrift von Karl Barth auseinandersetzen: Karl Barth’s Schrift «Nein» (Karl Barth wirft kämpferisch und verletzend seinem ehemaligen Weggefährten, dem zürcher Theologieprofessor Emil Brunner, eine Schrift mit dem Titel «Nein» entgegen. Die Predigt geht der Frage nach dem Grund und dem Ausgang dieses Streites nach. Wie gehen wir mit Konflikten um?).
Für das Pfarrteam, Benjamin Wildberger