Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Gedanken

Die Weisheit der Bibel spricht: «Achte auf deine Gedanken, den sie entscheiden über dein Leben.»
Die psychologische Forschung hat festgestellt, dass die Gedanken sehr mächtig sind. Sie beeinflussen die Gefühle, das Verhalten und somit das gesamte Leben. Sie machen das Leben.

Leider sind unsere Gedanken oft negativer Art.
Wenn wir mit unseren Gedanken die Probleme, die Ängste und die Schwächen umkreisen, «erschaffen» wir schwierige Lebensumstände.
Negative Gedanken «ziehen herunter».

Ein altes chinesisches Sprichwort sagt:
„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“
Es ist darum wichtig nach guten Gedanken Ausschau zu halten und hoffnungsvolle Gedanken zu pflegen.

Vielleicht hilft es aufbauende Sätze laut auszusprechen: «Ich freue mich hier am Fluss zu laufen“ (statt: Heute regnet es schon wieder).
«Ich werde jeden Tag etwas mehr lesen“ (statt: Jetzt sitze ich schon wieder vor dem Fernseher).

In der Bibel spricht ein angeschlagener Mann zu seiner Seele: "Was bist du so gebeugt, meine Seele, und so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn wieder preisen, ihn, meine Hilfe und meinen Gott. Psalm 42,12
So können wir uns selbst Mut zusprechen und die negativen Gedanken stoppen.

Islam
Sure 2, Vers 152
«Gedenkt meiner, damit (auch) ich euer gedenke, und seid mir dankbar und nicht undankbar!»

Ein berühmtes Wort, das nicht Eingang im Koran gefunden hat.
«Gott, der Erhabene, sagt: ‚Ich bin, wie mein Diener es von mir annimmt. Und ich bin mit ihm, wenn er meiner gedenkt. Gedenkt er meiner in seinem Inneren, gedenke ich seiner in meinem Inneren. Gedenkt er meiner in einer Gruppe, gedenke ich seiner in einer besseren Gruppe. Nähert er sich mir um eine Handbreit, nähere ich mich ihm um eine Elle. Nähert er sich mir um eine Elle, nähere ich mich ihm um einen Klafter. Kommt er mir gehend entgegen, komme ich ihm laufend entgegen.»

Buddhismus
Der Geist ist alles – was du denkst, das wirst du.
Die Geschichte von einem alten Mann und einem kleinen Jungen
Dies ist die Geschichte von einem alten Mann und einem kleinen Jungen. Der alte Mann hieß Sartebus und der Junge Kim. Kim war ein Waisenkind und lebte allein. Er zog von Dorf zu Dorf, auf der Suche nach Essen und einem Dach über dem Kopf. Doch es gab noch etwas, nach dem er suchte, etwas, das viel wichtiger war als ein voller Bauch und ein trockenes Nachtlager. Kim suchte nach einer Einsicht. «Warum», fragte er sich, «sind wir ein Leben lang auf der Suche nach etwas, das wir nicht finden können? Warum muss alles so schwer sein? Machen wir es uns selbst schwer, oder soll es einfach so sein, dass wir uns so plagen?»

Das waren weise Fragen für einen Jungen in Kims Alter. Doch gerade weil er so dachte, traf er auf seinem Weg eines Tages einen alten Mann, der den gleichen Weg ging, und der, so hoffte Kim, ihm vielleicht die eine Antwort geben konnte.

Der alte Mann trug auf seinem Rücken einen großen, zugedeckten Korb, der sehr schwer zu sein schien. Eines Tages machten sie Rast an einem Bach. Der alte Mann stellte erschöpft seinen Korb auf den Boden. Kim hatte den Eindruck, als trage der Mann alle seine irdischen Güter in diesem Korb mit sich herum. Der Korb schien so schwer zu sein, dass selbst ein viel jüngerer und stärkerer Mann ihn wahrscheinlich nicht sehr lange hätte tragen können.
«Weshalb ist denn dein Korb so schwer?» fragte Kim Sartebus. «Ich würde ihn gerne für dich tragen. Schließlich bin ich jung und stark und du bist müde.» «Den Korb kannst du nicht für mich tragen», antwortete der alte Mann. «Den muss ich ganz alleine tragen. Eines Tages wirst du deine eigenen Wege gehen und einen Korb tragen, der genauso schwer ist wie dieser.»
Viele Tage und Wege gingen Kim und der alte Mann zusammen. Und obwohl Kim dem alten Sartebus viele Fragen darüber, warum Menschen sich so plagen müssen, stellte, bekam er keine Antworten. So sehr er sich auch bemühte, er konnte nicht herausfinden, was für ein schwerer Schatz sich wohl in dem Korb befand, den der alte Mann trug.

Spät in der Nacht, am Ende ihrer langen Tagesreise lag Kim manchmal still da und tat so, als schliefe er. Er lauschte dem alten Mann, der im flackernden Licht des kleinen Feuers in seinem Korb kramte und leise mit sich selbst redete. Doch am nächsten Morgen sagte er, wie immer, kein Wort.
Erst als Sartebus nicht mehr weitergehen konnte und sich ein letztes Mal zur Ruhe legte, erzählte er dem jungen Kim sein Geheimnis. Während der letzten gemeinsamen Stunden gab er Kim nicht nur die Antwort darauf, was es mit dem Korb auf sich hatte, sondern auch, warum die Menschen sich so plagen. «In diesem Korb», sagte Sartebus, «sind all die Dinge, die ich von mir selbst glaubte und die nicht stimmten.
Auf meinem Rücken habe ich die Last jedes Kieselsteines des Zweifels, jedes Sandkorns der Unsicherheit und jedes Mühlsteines des Irrweges getragen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Ohne sie hätte ich viel weiter gehen können. Ich hätte die Träume verwirklichen können, die ich mir so oft ausgemalt habe. Aber ich bin hier am Ende meiner Reise angelangt.» Ohne die geflochtenen Kordeln zu öffnen, mit denen der Korb an ihm festgebunden war, schloss der alte Mann die Augen und schlief ruhig zum letzten Mal ein.

Bevor Kim in jener Nacht selbst schlafen ging, löste er die Kordeln, die den Korb an den alten Mann banden. Danach löste er vorsichtig die Lederriemen, die den geflochtenen Deckel festgehalten hatten, und öffnete den Korb. Der Korb, den Sartebus so lange niedergedrückt hatte, war leer.

Altes Volkslied: Die Gedanken sind frei
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