Das menschliche Ohr kann Töne im Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz hören. Das Hörvermögen nimmt im Lauf unseres Lebens ab. Es gibt Tiere, die viel besser hören und auch Töne wahrnehmen können, welche ausserhalb unseres eigenen Hörvermögens liegen. Fledermäuse zum Beispiel orientieren sich mit Ultraschall, und Wale kommunizieren mit Infraschall.
Hören ist ein komplexer Vorgang, der im Gehirn stattfindet. Dank unserer zwei Ohren sind wir in der Lage, die Richtung eines Geräuschs zu orten und aus mehreren Stimmen eine Stimme herauszufiltern.
Wir können zwischen zwei Arten des Hörens unterscheiden: dem passiven Hören und dem aktiven Hören. Während das passive Hören von selbst geschieht, fordert das aktive Hören unsere Aufmerksamkeit und Konzentration.
Zuhören ist mehr als aktives Hören. Zuhören ist ein bewusster Entscheid, etwas Gesagtes in sich aufzunehmen. Voraussetzung dazu sind eine gewisse Offenheit, ein ehrliches Interesse, vielleicht auch ein Wohlwollen und ein Vertrauen.
Wer Ohren hat, der höre (Mt 11. 15). Die biblischen Geschichten wurden zuerst mündlich überliefert, bevor sie aufgeschrieben wurden, und auch Jesus hat keine Texte verfasst, sondern zu und mit den Menschen geredet.
Wenn von der Stimme Gottes die Rede ist, meinen wir meistens eine innere Stimme. Wer sie hören will, tut gut daran, bewusst auch einmal still zu werden.
Nicht nur in der Bibel, sondern in der gesamten Religionsgeschichte sind Menschen zu finden, die bezeugen, den Ruf Gottes akustisch gehört zu haben.
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