Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Danken

Ein Dank braucht einen Adressaten, an den der Dank gerichtet ist. Wer dankt, muss auch darüber nachdenken, wem er das verdankt, für das er dankbar ist. Interessant ist, dass in der deutschen Sprache die Wörter «danken» und «denken» eng miteinander verwandt sind. Danken hat also etwas damit zu tun, dass wir uns erinnern und «dran-denken», was uns geschenkt wurde.

Da öffnen sich ganz viele interessante Fragen:
  • Wem verdanke ich das Leben?
  • Wem verdanke ich die Luft, das Wasser, die Nahrung?
  • Wem verdanke ich, dass ich hier und heute lebe?
  • Wem verdanke ich, dass ich die Person (geworden) bin, die ich bin?
  • Wem verdanke ich, dass ich geliebt bin und lieben kann?

Dankbare Menschen sind zufriedener mit ihrem Leben. Gerade in schwierigen Zeiten hilft es, sich an Dinge zu erinnern, für die man danken kann.

Wieviel Dankbarkeit spüre ich in mir!
Wie ein unerwarteter Gast hat sie Besitz von mir genommen.
Mein Gott, ich preise dich für die Gabe des dankbaren Herzens.
Oft bin ich so verschlossen für die Freude an kleinen Dingen,
so blind für die behutsamen Zeichen deiner Zuneigung.

Ich muss das Dunkle nicht hellsprechen, um mich zu freuen,
es ist da, aber es bannt mir nicht mehr den Blick.
Ich danke dir für das Schöne in meinem Leben und
erfahre, dass Dankbarkeit befreit.
Sanft werde ich losgelöst von dem,
was mich reich gemacht hat und erfüllt.
Ich weiss nicht, ob ich es so je wieder erleben darf,
aber mein dankbares Herz will nichts an sich reissen,
sich nicht in Erwartungen verirren, sondern wach sein
für neuen, vielleicht ganz anderen Reichtum.

Noch vermag ich dir nicht zu danken für das Leidvolle in meinem Leben,
denn ich bin noch sehr arm an Vertrauen,
aber manchmal ahne ich, dass der Tag kommen wird,
da ich dir für alles danken werde, was mir widerfuhr.

Antje Sabine Nägeli - Aus: Ich spanne die Flügel des Vertrauens aus, Verlag am Eschbach

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