Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach

Wald und Bäume

Unser Jahresthema 2023:

«Im Wald, im schöne grüene Wald…

….han ich es Plätzli, wo mir gfallt», heisst es im bekannten Lied und ja, ich habe verschiedene Waldplätzli, die mir gut gefallen. Der Wald ist bei uns für die meisten ein Erholungsort, ein Plätzli zum Auftanken. Der Wald ist so viel mehr - ein komplexes Ökosystem mit einer unglaublichen Bedeutung und eine Artenvielfalt mit hohem Wert. Wälder filtern unser Trinkwasser, sie schützen vor Lawinen, liefern Holz für uns Menschen und sind Heimat von Tieren und Pflanzen. Die Vielfältigkeit des Waldes vom Boden bis zu den Baumkronen fasziniert und ist ein ideales Thema, sich vertieft damit zu beschäftigen.

Nach dem Wasserthema des letzten Jahres, widmet sich das Umweltteam und alle, die mitmachen möchten, dem Thema Wald. Wie wär’s mit einem Ausflug zum Urwald in der Schweiz oder einmal im Wald zu übernachten? Lassen wir uns überraschen! Oder was können wir tun, damit die Ressource Wald lange erhalten bleibt? Wir möchten unseren Papierverbrauch verringern und kommen ins Gespräch, welche weiteren Möglichkeiten bestehen, konkret etwas zu tun.
Auch wenn die Bäume zurzeit nicht «schön grün» sind sehen wir überall pralle Knospen, die im Frühling wieder aufspringen und wir dann neue Waldplätzli kennenlernen können.
Rahel Aschwanden, Sozialdiakonin/Umweltteam

Männerforum – eine Flaumeiche wird gepflanzt

Thomas Winter, langjähriger Geschäftsleiter der Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO) mit Sitz in Schwerzenbach, hat dem Männerforum im September 2022 eine Führung durch das Naturschutzgebiet Gfenn angeboten und kundig und detailreich die dortige Biodiversität nähergebracht. Als das Thema «Dank für die Führung» angesprochen wurde, hat Thomas Winter dem Männerforum einige Möglichkeiten vorgestellt. Das Forum hat sich für eine Geldspende für einen (abgestorbenen) Baum unterhalb der Lazariterkirche Gfenn entschieden. Dank der grosszügigen Spende konnte eine Flaumeiche (Quercus pubescens männerfori) erworben und bei gutem Wetter am Samstag, 7. Januar 2023, gepflanzt werden. Der Baum ist eine einheimische Pflanze mit dem typischen Eichenblatt.
Benjamin Wildberger, Pfarrer

Die Forsythie

Forsythie oder auch Goldflieder genannt ist die Pflanze, die im Frühling, wenn alle anderen Bäume und Sträucher noch im Winterschlaf sind, mit einer wunderschönen gelben Pracht blüht. Die Forsythie zeigt, dass es wärmer wird und der Frühling kommt.

Diese Pflanze wird hier bei uns in Mitteleuropa erst seit 1833 angepflanzt. Sie blüht in der Regel von Ende März bis Mai. Durch die Klimaerwärmung blüht sie Jahr für Jahr immer etwas früher. Letztes Jahr habe ich die ersten Sträucher schon Ende Februar mit ihrem leuchtenden Gelb gesehen. Nach der Blüte treiben dann die grünen Blätter, welche sich im Herbst gelblich-grün, selten auch weinrot, verfärben. Die meisten Sorten der Forsythie werden von Insekten gemieden. Alle Teile der Pflanze sind gering giftig.

Ich freue mich immer wieder über diese prächtigen gelben Sträucher in der sonst noch schlafenden Natur, denn sie kündigen den kommenden Frühling an.
Ruedi Meyer, Hauswart ReZ

Die Ahorne

Die Ahorne (Acer) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse. Es gibt ca. 200 Ahorn-Arten. Sie sind in gemässigten und tropischen Gebieten in Eurasien, Nordafrika, Zentral und Nordamerika weit verbreitet. In Mitteleuropa heimisch sind der Spitzahorn, der stattliche, über 30 Meter hohe Bergahorn und der Feldahorn. Der nordamerikanische Zuckerahorn ist die Quelle für den berühmten Ahornsirup. Der Bergahorn ist bereits in sehr geringen Mengen giftig für Tiere. Besonders gefährlich sind die Samen, die sich in den geflügelten Früchten befinden. Die Blüten sind zu grossen Blütenständen zusammengefasst und sind in der Regel fünfzählig (seltener auch vier- oder sechszählig).

Die Blütezeit ist zwischen März und Juni. Die Frucht sieht aus wie ein Doppel-Propeller eines Hubschraubers. Das Ahornblatt ist ein Symbol Kanadas und steht in der seit 1965 verwendeten kanadischen Flagge für die ausgedehnten Wälder des Landes. Ich habe den Ahornbaum ausgewählt, da ich ihn ein sehr schöner Baum finde und ich im keltischen Baumhoroskop der Ahornbaum bin. Bei den Kelten galt der Ahorn als der Baum der Eigenwilligkeit und der Nachdenklichkeit. Er war ihr Sinnbild für die Ganzheit des Universums und soll über eine beschützende Kraft verfügen.
Mario Steinacher, Sigrist Kirche im Wil

Kirschblüte in Japan

Der Frühling ist eine Zeit, in der die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht und mit neuen Farben und Düften bezaubert. Eine der beeindruckendsten Erscheinungen in dieser Jahreszeit ist die Blüte der Kirschbäume. Mit ihren zarten Blüten in verschiedenen Rosa- und Weisstönen verwandeln sie ganze Landschaften in ein wahres Blütenmeer und ziehen Jahr für Jahr Menschen auf der ganzen Welt in ihren Bann.

Kirschbäume gehören zur Gattung Prunus und sind in vielen Teilen der Welt verbreitet, insbesondere in den gemässigten Klimazonen von Asien, Europa und Nordamerika. Es gibt verschiedene Arten von Kirschbäumen, darunter die Japanische Kirsche (Prunus serrulata), die Süsskirsche (Prunus avium) und die Sauerkirsche (Prunus cerasus). Jede Art hat ihre eigenen Besonderheiten und wird oft für unterschiedliche Zwecke genutzt. Die Japanische Kirsche, auch bekannt als Sakura (桜), ist besonders berühmt für ihre beeindruckende Blüte. In Japan ist die Kirschblüte ein nationales Symbol und wird jedes Jahr mit dem Frühlingsbeginn in ausgelassenen Festivals, wie dem Hanami, gefeiert. Hanami ist eine alte Tradition, bei der die Menschen unter den blühenden Kirschbäumen picknicken, feiern und die Schönheit der Blüten bewundern. Die zarten Blütenblätter der Japanischen Kirsche bilden dichte Blütenstände, die ganze Äste bedecken und ein atemberaubendes Bild abgeben. Während der Monate März bis Mai ist die Entwicklung des Blütenstands der Kirschbäume fester Bestandteil der täglichen Meteo-News. Dort sieht man, wie die kurze Blütezeit der Kirschen vom Südwesten nach Nordosten Japans wandert. Aber nicht nur in Japan erfreuen sich Kirschbäume grosser Beliebtheit. Auch bei uns werden sie immer öfter als Zierbäume in Parks, öffentlichen und privaten Gärten gepflanzt. Sie sind bekannt für ihre prächtige Blüte, die oft von einem angenehmen Duft begleitet wird, und ziehen zahlreiche Besucher und Fotografen an. Die Blütezeit der Kirschbäume ist jedoch oft von kurzer Dauer, in der Regel nur ein bis zwei Wochen, und variiert je nach Wetterbedingungen und Kirschbaumsorte. Während dieser Zeit verwandeln sich die kahlen Äste der Bäume in eine wahre Blütenpracht und zaubern ein unvergessliches Schauspiel in die Landschaft.

Kirschbäume sind jedoch nicht nur für ihre Blüte bekannt, sondern auch für ihre Früchte. Es gibt zwei Haupttypen von Kirschen: die Süsskirschen und die Sauerkirschen. Süsskirschen werden oft als Tafelfrüchte verzehrt und sind bekannt für ihren süssen, saftigen Geschmack. Sauerkirschen hingegen sind weniger süss und haben einen säuerlichen Geschmack, der sie ideal für die Verarbeitung zu Konserven, Marmeladen und Saft macht. Beide Arten von Kirschen werden oft in der Küche verwendet und sind auch als Zutaten in vielen kulinarischen Rezepten nicht wegzudenken.
Im Namen des Umweltteams, Markus Haltiner, Pfarrer

Unsere Königin des Waldes leuchtet hellgrün

Bild von Rahel Aschwanden, 2023
Mutter oder eben Königin des Waldes wurde sie von den Kelten genannt, die Buche, der häufigste Laubbaum der Schweiz. Im Vorsommer sehen wir die jungen hellgrün leuchtenden Blätter, die den Spaziergang im Wald so schön machen. Die Buche hat ein geringes Lichtbedürfnis und mag es lieber warm, darum treibt sie erst aus, wenn die Temperatur ein wenig gestiegen ist. Aber dann so richtig. Der Baum hat viele Blätter, eine hundertjährige Buche bis zu 500 000 Stück. Letztes Jahr wurde die Buche schon zum zweiten Mal zum Baum des Jahres gewählt. Dieser Ehrentitel passt natürlich zu einer Königin und auch zu ihrer wichtigen Funktion als «Wasserwerk» des Waldes. Wenn über längere Zeit trockene Perioden und heisses Wetter herrschen, trägt die Buche einen grossen Beitrag zum Wasser im Waldboden bei. Dank ihrer glatten Rinde und den Kronenästen fliesst viel Wasser den Stamm runter, während bei den Nadelbäumen das meiste Regenwasser in den Kronen hängen bleibt. Beim nächsten Spaziergang können wir uns nicht nur über die schön leuchtenden Blätter der Buche freuen, sondern auch schon bald auf die hübschen "Buechenüssli».
Rahel Aschwanden, Sozialdiakonin

Mein liebster Baum – die Linde

Auf dem Gelände unserer Kirche im Wil stehen 9 über 60 Jahre alte Lindenbäume davon 2 Winterlinden und 7 Sommerlinden in voller Pracht. Auch im Pfarrhausgarten nebenan steht eine Sommerlinde (ca. über 200-jährig), die unter kommunalem Schutz steht und immer wieder von neuem eine Augenweide darstellt. Die Lindenbäume bieten mit ihrem dichten Blätterdach Schutz vor Sonne und Regen und sind daher beliebte Treffpunkte.
Die Sommerlinden können beispielsweise bis 1000 Jahre alt werden und Stamm-Durchmesser von mehreren Metern erreichen. Sie werden bis 40 Meter hoch. Mit ihren kräftigen Pfahlwurzeln sind sie die idealen Park- und Stadtbäume.

Die Merkmale sind:

Die Lindenbäume haben eine schöne, gleichmässige und aufrechte Wuchsform mit grosser, kegelförmiger Krone und kurzem Stamm. Die Rinde ist in jungen Jahren grünlich grau und bekommt später starke Längsrisse. Die nektar-reichen Blüten, deren intensiver süsser Duft viele Insekten anziehen, hängen in Büscheln nach unten. Wenn die Stämme hohl werden, können sich Innenwurzeln bilden, die stamm-abwärts wachsen und den Baum mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen. Die Linde zeichnet sich durch herzförmige Blätter aus. Sie haben meist einen leichten Flaum und gesägte Blattkanten. Die Blätter der unterschiedlichen Lindenarten unterscheiden sich dennoch in ihrer Grösse, der Farbe und der Verteilung der Blattbehaarung. Die Sommer-Linde hat beispielsweise grosse, gleichmässig grüne und beidseitig behaarte Blätter. Bei der Winterlinde kann man andere Merkmale beobachten. Die Blätter sind hier kleiner, auf der Oberseite dunkler als auf der Unterseite und ausschliesslich auf der Blattunterseite behaart.
Die Blütezeit der Linde ist in den Sommermonaten Juni und Juli. In dieser Zeit können die kleinen, weisslichen Blüten betrachtet werden. Sie sind in der Regel fünfzählig. Das bedeutet, dass je fünf Kelch- und Kronblätter (Blütenblätter) vorhanden sind. Von den Staubblättern, also dem Ort der Pollen, sind dagegen deutlich mehr vorhanden.
Auch die Blüten unterscheiden sich zwischen den Linden-Arten. Bei der Sommerlinde findet man pro Blütenstand meist 3 Blüten. Bei der Winterlinde sind dagegen mit 5-7 Blüten pro Blütenstand deutlich mehr Blüten zusammengefasst.

Zur Frucht:

Die Samen der Linde findet man nicht in Zapfen, sondern in Früchten. Hier sind das kleine Nüsse. Die Nussfrucht ist rund und bei einigen Arten, wie beispielsweise der Winterlinde, auch essbar. Der Stiel, der die Früchte trägt, verfügt über ein zusätzliches, schmales Blatt. Dieses Hochblatt heisst Flügel und hilft dem Fruchtstand bei der Verbreitung.
Auch hier gibt es Unterschiede zwischen der Sommerlinde und der Winterlinde. Genauer genommen, können bei der Sommerlinde markantere Lamellen, also die schmalen Reihen auf den Früchten, beobachtet werden. Ausserdem unterscheiden sich die reifen Früchte in ihrer Grösse und Festigkeit. Die Früchte der Sommerlinde sind hierbei sehr fest, wogegen die Früchte der Winterlinde mit der Hand leicht zerdrückt werden können. Ausserdem sind die Sommerlinden-Früchte ein wenig grösser als die der Winterlinde.
Mit der Lindenblüte beginnt jedes Jahr der Hochsommer. Der süssliche Duft, den die Blüten vor allem in den Abendstunden verströmen, betört Bienen und Hummeln. Die Herzform der zweizellig wechselständig angeordneten Laubblätter ist charakteristisch und wird in der Volksmythologie als Symbol für die Liebe gedeutet.
Das Lindenholz ist beliebt bei Modellschreinern, Spielwaren-, Schuh- und Prothesenfabrikanten, Instrumentenbauern und Bildhauern weil es leicht zu bearbeiten ist und nicht reisst.

Die Linden als Kulturstifter:

Auch in Feld und Flur sind Kapellen und Wegkreuze oft von majestätischen Bäumen gesäumt. Diese Traditionen reichen weit zurück, schon bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum, unter dem man sich versammelte. In vielen Märchen, Volksliedern und Gedichten taucht die Linde auf, im Schatten ihrer herzförmigen Blätter fand so manches romantische Stelldichein statt.

Die Lindenblüte als Heilkraft:

Für Lindenblütentee, ein klassisches Hausmittel gegen Erkältungen, sammelt man die Blüten kurz nach dem Aufblühen und trocknet sie mitsamt den schmalen, zum Blütenstand gehörenden Hochblättern. Der Tee sollte etwa 10 Minuten ziehen. Honig von Lindenblüten ist hell, flüssig und schmeckt fruchtig-süss. Die Bienen sammeln auf Linden aber auch Honigtau, also die Ausscheidungen der Blattläuse. Der daraus gewonnene Honig ist dunkler und aromatischer. Lindenhonig wird, wie auch dem Tee, Heilwirkung zugeschrieben. Bei äusserer Anwendung helfen Lindenblüten gegen Entzündungen der Haut und Tränensäcke unter den Augen.
Meine Liebe zum Lindenbaum erwacht jedes Jahr von neuem, wenn ich bei meinem Lieblingsbaum einige Lindenblüten ablesen kann. Ja, Sie können gerne mal das Kirchenareal besuchen und wo Sie dazukommen, die Lindenblüten für Ihren Tee als heilende Wirkung pflücken.
Übrigens: Franz Schubert (1797 – 1828) komponierte ein Lied über den Lindenbaum
Ich liebe die Lindenbäume. Sie bald auch?
Albert Weder, Umweltdelegierter der Kirchenpflege

Einen Wald vor lauter Bäumen entdecken

Der Gfenner Thomas Winter, ehemaliger SWO-Geschäftsleiter und Umweltexperte, nimmt uns auf eine Entdeckungsreise ins Fällander Tobel mit seiner Baumvielfalt mit. Das Tobel ist von nationaler Bedeutung und öffnet ein Geologiefenster bis in die Voreiszeit. Wir lernen den wildromantischen Tobelbach kennen, der selbstreinigend funktioniert. Zudem entdecken und bestimmen wir die Lebewesen im Wasser. Der Ausflug am Samstagmorgen ist ein idealer Anlass für alle Neugierigen, Familien und Naturmenschen, welche die nähere Gegend besser kennenlernen möchten. Für Kinder gibt es auch Klettersteine.

Der Anlass findet am Samstag, 19. August 2023 von 10.00 bis ca. 14.00 Uhr statt. Ausgangspunkt und Treffpunkt um 10.00 Uhr ist beim Werkhof in Fällanden (Oberdorfstrasse 9). Der Tag ist geeignet für alle, die gut zu Fuss unterwegs sind. Zum Programm gehört das Bräteln in der Arena, Getränk und Grillware wird zur Verfügung gestellt, ein Unkostenbeitrag von CHF 5.-- wird vor Ort eingezogen. Anmeldungen bis Sonntag, 13. August 2023 beim Sekretariat oder auf www.rez.ch. Der Anlass wird organisiert vom Umweltteam, der Erwachsenenbildung und der Seniorenarbeit. Wir freuen uns auf den Ausflug mit Ihnen!
Thomas Wüest, Benjamin Wildberger, Rahel Aschwanden

Bäume als Heil- und Genussmittel

Wenn wir in unseren Breitengraden über «Fever Tree» sprechen, denken wir schnell an den letzten Barbesuch bei einem kühlen Drink.

Wenn wir jedoch in Südafrika von diesem Namen sprechen, sind die Fever Trees für die Einwohner dort eine alte Legende. Diese Baumart (Lat: Vachellia xantophloea), gelber Akazienbaum, oder lokal auch Koorsboom genannt, wächst im sandigen Sumpfgebiet des südöstlichen Afrikas. Sie werden ca. so gross wie Eichen und haben einen hellen, gelblich-weissen Stamm. Zu früheren Zeiten glaubte die Kolonialbevölkerung im südlichen Afrika, dass sie Fieber bekommen, wenn sie die Stämme dieses Baumes berühren und flohen aus diesen Gebieten. Deshalb nannten sie den Baum «Fever Tree». Tatsächlich bekamen die Menschen aber Malariafieber von den Mücken, die im gleichen sumpfigen Gebiet, wie der Standort dieser Fever Trees, vorkommen.

Ein anderer Baum, der Chinarindenbaum, der ursprünglich aus Zentralamerika stammt, wird ebenfalls «Fever Tree» genannt. Die dortige Urbevölkerung wusste jedoch schon lange um die Heilkraft der Rinde und benutzte sie u.a. zur Bekämpfung des Malariafiebers. In Europa wurde das aus der Rinde des Baums gewonne Chinin erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts weitherum bekannt. Ein jesuitischer Kardinal, Juan de Logo, gilt als Propagandist des Chinarindenpulvers. Deshalb waren allein die Jesuiten für den Vertrieb des Pulvers zuständig, und dieses Monopol sorgte bei den damaligen Medizinerkreisen für Unmut. Ebenfalls wurde der Einsatz des Pulvers noch lange kontrovers diskutiert. Heute ist die Wirkung des Chinins für die Bekämpfung von Malaria unbestritten. Einige Arten des Chinarindenbaums werden in tropischen Gebieten, so auch in Afrika, zur Gewinnung von Chinin aus der Rinde angebaut.

Und wie kam das Chinin in das Tonic Wasser? Zu der Zeit, als britische Soldaten in Indien weilten und ebenfalls mit der tropischen Krankheit Malaria zu kämpfen hatten, wurde das im Geschmack bittere Chinin mit Zucker und Wasser gemischt, um die Medizin für die Soldaten bekömmlicher zu machen. Später wurde das prickelnde Getränk dann zum stylischen Apéro befördert. Und somit schliesst sich der Kreis dieser beiden Fever Trees und beim nächsten Bar-Besuch mit einem kühlen Tonic in der Hand, haben wir dann alle eine kleine Geschichte zu erzählen ;-).
Für das Umweltteam: Markus Ramseier, Sigrist

Mammutbäume: Riesen der Wälder mit einer Geschichte, die Jahrtausende überdauert

Die majestätischen Mammutbäume, wissenschaftlich als Sequoiadendron giganteum bezeichnet, sind eine botanische Sensation und eine der eindrücklichsten Erscheinungen der Natur. Sie gehören zur Familie der Zypressengewächse und sind für ihre aussergewöhnliche Grösse bekannt. So können sie eine beeindruckende Höhe von bis zu 100 Metern erreichen und einen Durchmesser von etwa 11 Metern aufweisen. Ihre Rinde ist rötlich-braun und äusserst dick, was sie widerstandsfähig gegenüber Waldbränden und Schädlingen macht. Die Baumkronen bilden ein charakteristisches Kegeldach und sind mit kleinen, schuppenförmigen Blättern bedeckt.

Das bemerkenswerteste Merkmal der Mammutbäume ist aber ihre unglaubliche Langlebigkeit. Einige dieser Bäume sind mehrere tausend Jahre alt, und es gibt Aufzeichnungen von Exemplaren, die über 3000 Jahre alt sind. Dies macht sie zu den ältesten lebenden Organismen auf der Erde.

Mammutbäume haben eine immense Bedeutung in mehreren Bereichen:
Ökologie: Diese beeindruckenden Bäume sind ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme, in denen sie vorkommen. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten und dienen als Brutstätte und Nahrung für Vögel und Säugetiere. Die abgestorbenen Mammutbaumstämme dienen als Nährstoffquelle für den Boden und fördern das Wachstum anderer Pflanzen.

Klimaschutz: Mammutbäume tragen dazu bei, den Klimawandel zu bekämpfen, indem sie grosse Mengen Kohlenstoffdioxid speichern. Aufgrund ihrer Grösse können sie erhebliche Mengen dieses Treibhausgases binden und somit zur Reduzierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre beitragen.

Kultur: Mammutbäume haben in vielen Kulturen eine symbolische Bedeutung. Sie werden oft als Symbole für Stärke, Beständigkeit und erhabene Naturkräfte betrachtet. Diese Bäume sind in vielen Legenden und Mythen verankert und haben Menschen über Jahrhunderte hinweg fasziniert.
Tourismus und Naturschutz: Mammutbäume sind ein Magnet für Touristen, die sich von ihrer Grösse und majestätischen Schönheit angezogen fühlen. Der Schutz und die Erhaltung dieser Baumgiganten sind daher von grosser Bedeutung für den Naturschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Die natürliche Verbreitung der Mammutbäume ist auf die westlichen Regionen Nordamerikas beschränkt, insbesondere auf die Sierra Nevada in der Höhe zwischen 1300 und 2300 Metern in Kalifornien. Menschen in anderen Teilen der Welt haben begonnen, Mammutbäume anzupflanzen. In Europa und anderen Regionen gibt es Mammutbaumplantagen und Parks, in denen diese imposanten Bäume bewundert werden können.

Leider sind die natürlichen Bestände der Mammutbäume aufgrund von Waldbränden und Umweltveränderungen gefährdet. Daher hat der Schutz ihres natürlichen Lebensraums höchste Priorität, um das Überleben dieser bemerkenswerten Baumart zu sichern.

Die Mammutbäume sind eine faszinierende Erscheinung der Natur. Ihre Bedeutung für den Umweltschutz und die Bewahrung der Natur ist riesig, und es liegt an uns, ihre Schönheit und ihren Wert zu schützen, damit kommende Generationen diese erhabenen Bäume weiterhin bewundern können.
Für das Umweltteam: Markus Haltiner, Pfarrer

Ein blühendes Weihnachtswunder dank dem Barbarazweig

Traditionell werden am 4. Dezember Kirschzweige geschnitten. An der Wärme fangen die Zweige an zu knospen und blühen an Weihnachten. Auf der Suche nach dem Hintergrund für diesen Brauch bin ich auf Spannendes gestossen. Zuerst auf eine Legende: Die Heilige Barbara lebte im 3. Jahrhundert in Nikomedien bei einem sehr strengen Vater. Er war Kaufmann und sperrte Barbara jeweils in einen Turm ein, wenn er auf Reisen ging, damit sie in Sicherheit war. Als sie so alleine im Turm war fand sie ihren Glauben an Gott, was dem Vater, der Heide war, gar nicht gefiel. Sie liess sogar ein drittes Fenster im Turm einbauen, als Zeichen der Dreifaltigkeit. Als der Vater von seiner Reise zurückkehrte, zeigte er Barbara an und sie wurde ins Gefängnis gebracht. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Ihre Tränen waren genug Wasser, dass der Kirschzweig am Tag ihrer Hinrichtung blühte. Angeblich wurde Barbaras Vater bei der Enthauptung vom Blitz getroffen. Deshalb ist Barbara die Patronin der Bergleute, Artillerie und Architekten.

Als Symbol für das neue Leben wurden ursprünglich die Zweige geschnitten, wenn der Weidebetrieb zu Ende war. Wenn sie dann in Stall oder Stube blühten, bedeutete das Segen für das nächste Jahr. Erst im 15. Jahrhundert verband sich die alte Sitte mit Weihnachten. Noch um 1900 ersetzten die Barbarazweige – mit buntem Zuckerwerk geschmückt – in ländlichen Gegenden Süddeutschlands den Christbaum. Es gab sogar einen richtigen „Barbarabaum“, eine junge Kastanie, Kirsche, Ulme oder Birke, die Anfang Dezember in einen Wasserkübel gestellt wurde und bis Weihnachten austrieb. Solche Prachtbäume reichten oft bis zur Decke.

Das besondere an Barbarazweigen ist, dass sie, rechtzeitig geschnitten und bei günstigen Bedingungen, an Heiligabend blühen. Der ideale Zeitpunkt für das Schneiden der Barbarazweige ist daher der Gedenktag der Heiligen Barbara, der 4. Dezember. Übrigens: Zu welcher Uhrzeit man den Zweig schneidet, ist egal. Je nach Vorliebe kann man natürlich auch Forsythie oder andere Obstzweige schneiden und sich hoffentlich an Weihnachten an den Blüten erfreuen. In dem Sinne wünsche ich Ihnen schöne blühende Weihnachten!
Rahel Aschwanden, Umweltteam